10 Tipps für Mitbringsel aus Friaul-Julisch Venetien

Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens ist durch viele Einflüsse geprägt, die sich auch in der Kulinarik widerspiegelt. Da gibt es zum einen die Spuren der alten Venetier, der Österreicher mit ihrer k.-u.-k. Monarchie und auch die der angrenzenden Slowenen sind hier spürbar.

Meine Tipps, was du dir an Kulinarischem aus Friaul-Julisch Venetien mitbringen kannst oder zumindest probieren solltest.

Mitbringsel aus Friaul-Julisch Venetien

1 Polenta

Nicht nur in der Lombardei, sondern auch in Friaul-Julisch Venetien steht Polenta häufig auf der Speisekarte. Eines dieser Gerichte ist Toc’ in braide, bei der die Polenta mit einer Käsesauce und einer Butter-Polenta-Mischung überzogen wird. Das Gericht kannst du zwar nicht mitnehmen, dafür aber das Maisgries für  die Polenta.

2 Pasta

Pasta führt in Friaul-Julisch Venetien eher ein Schattendasein im Vergleich zum übrigen Italien. Zu übermächtig ist die Stellung der Polenta. Einzige Ausnahme bilden die Cjarsons, eine Art Ravioli mit einer Füllung aus Kartoffeln, Zimt, Rosinen und frischen Kräutern. Eine herzhaft-süße Mischung, die vom zarten Aroma der Kräuter verfeinert wird. Ein bisschen zerlassene Butter drüber – fertig ist das Gericht. Einfach köstlich! Die Cjarsons gibt’s auch tiefgekühlt zum Mitnehmen. 

Du findest diese Form der Ravioli v. a. in und um Carnia in den Karnischen Alpen im Nordosten der Region.

3 Käse

Montasio ist ein ganz typischer Käse der Region. Er ist ein würziger, strohgelber Hartkäse mit wenig Löchern. Seit 1986 ist Montasio eine geschützte Ursprungsbezeichnung (Denominazione d’Origine Protetta, DOP), die besagt, dass Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung eines Produkts in einem bestimmten geographischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren erfolgt.

4 Schinken/Speck

Der Schinken San Daniele ist benannt nach seinem Herkunftsort San Daniele del Friuli, das nordwestlich von Udine liegt. Die trockene Luft aus den Alpen und die feuchtwarme von der Adria schaffen ein günstiges Klima für die Reifung der Schinken. Im Unterschied zum Prosciutto di Parma ist der San-Daniele-Schinken etwas süßlicher und milder im Geschmack.

Lecker ist auch der Schinken aus Sauris, einem kleinen Ort ganz im Nord-Osten. Das besondere an ihm ist die spezielle Methode des Räucherns mit Buchenholzrauch aus Hölzern der umliegenden Wälder. Bei dieser Methode wird der Rauch aus den traditionellen Räucherkaminen in die separaten Räucherkammern geleitet. Solltest du in die Gegend kommen, dann bring dir auch von diesem Schinken mit — oder versuch ihn zumindest.

Als Flexivegetarierin werde ich bei rohem Schinken ab und an schwach, bei pancetta kommt das nie vor. Dennoch führe ich ihn hier auf, weil auch er im Friaul — u. a. auch in Sauris — hergestellt wird und typisch für die Region ist.

5 Süßes/Gebäck

Wusstest du, dass der Nachspeisenklassiker schlechthin aus Friaul-Julisch Venetien stammt? Hier kreiert, ist Tiramisù längst über die Grenzen hinaus bekannt. Kein Lokal, diesseits und jenseits der Alpen, das es nicht auf der Speisekarte stehen hat.

Aber es gibt noch mehr süße Speisen: So etwa Strucchi, ein Leckerbissen aus süßem Mürbeteig, gefüllt mit Pinienkernen, Haselnüssen, Rosinen und Korinthen, die in Grappa getränkt sind. Sie werden gebacken, gekocht oder in Fett ausgebraten und Puderzucker oder einer Kugel Eis serviert.

Lecker ist auch der Gubana, ein Hefekuchen mit einer Füllung aus trockenen Keksen und Früchten sowie Nüssen, der v. a. für große Feste zubereitet wird.

Zwetschgenknödel - gnocchi di susine
Gnocchi di susine (Zwetschgenknödel)

Und dann sind da noch die Gnocchi di susine (Zwetschgenknödel), die zwar süß im Geschmack sind, allerdings als Hauptspeise gegessen werden. Du findest sie auch im Kühlregal, besser isst du sie allerdings frisch vor Ort etwa in Triest oder du bereitest sie selbst zu (hier mein Rezept).

6 Brot

Wenn du ein Brot mitnehmen möchtest, dann empfehle ich dir das süßes Würzbrot pan di sorc (sorc = Maismehl auf friaulisch). Das dafür verwendete Getreide reift in maximal 50 Tage, so dass es auch in einer nicht ganz so warmen und regenreichen Gegend wächst. Typisch ist das Brot für Gemona, nördlich von Udine.

7 Radicchio bzw. Rose von Görz

Bei der Rose von Görz handelt es sich um einen rote Radicchio, der einer aufgeblühten Rose ähnelt. Deshalb auch der Namen „Rose von Görz“. Dieser Radicchio hat einen intensiven, leicht bitter-knusprig Geschmack. Wenn du im Zeitraum Dezember bis Februar im Friaul-Julisch Venetien bist, dann halte auf den Märkten nach ihr Ausschau. 

8 Prosecco

Ich mag Brizzelwasser total gerne und da komme ich in Italien auf meine Kosten. In der Lombardei ist mein absoluter Favorit der Franciacorta und hier im Friaul ist es der Prosecco. An der Küste Triests, wo sich die Weinberge zwischen dem Karst und den felsigen Steilhängen mit Blick auf die Adria befinden, liegt auch der Ursprung dieses Schaumweins.

9 Wein

Als vino fermo (stiller Wein im Gegensatz zum Schaumwein) gibt es im Friaul ein paar besondere. Zum Beispiel den Refosco dal Peduncolo, den Friulano oder auch den Ribolla gialla. Solltest du dir einen Wein mitbringen wollen, dann nimm doch einen der ortsstämmigen.

Weine von Foffani

Ich schwöre auf die Weine des Weinguts Foffani, das ich  vor einiger Zeit auch besucht habe (hier und hier meine Artikel zum Weingut).

10 Kaffee

Triest im östlichsten Teil von Friaul-Julisch Venetien gelegen ist Kaffeehauptstadt des Landes. Hier wird nicht nur mehr Kaffee getrunken als in anderen Städten und Regionen Italiens, Kaffee ist hier auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der Triester Hafen ist der größte italienische Umschlagplatz für Kaffeebohnen. Das Kaffeeunternehmen illy hat hier seinen Sitz.

Antico Caffè San Marco in Triest

Beim Schlendern durch die Stadt begegnest du immer wieder Produkten rund um den Kaffee: Kaffeewaagen, Röstereien, Kaffeemuseum, Kaffeemesse, Kaffeeschulen — und die antiken Kaffeehäuser, von denen du bei einem Triest-Besuch unbedingt eines aufsuchen solltest. (mein Beitrag zu den historischen Kaffeehäusern in Triest)

 

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