[Update: 25. Juni 2024]
Der Vereinigung „Borghi più belli d’Italia“ (Schönste Dörfer Italiens) gehören 363 Dörfer von Nord bis Süd, von West bis Ost an. Aufgenommen in den „erlauchten“ Kreis wird, wer kulturell und historisch etwas zu bieten hat: intakte Altstadt mit wenig bis gar keinem Autoverkehr, ein bewahrtes architektonisches Gefüge, gelebte Traditionen und natürlich Lebensqualität.
23 Jahre Initiative „Borghi più belli d’Italia“
Entstanden ist die Initiative „Borghi più belli d’Italia“ 2001, weil man das Erbe an Geschichte, Kunst, Kultur, Umwelt und Traditionen aufwerten wollte. Und zwar in den Dörfern, die zwar viel an kulturellem Erbe zu bieten haben und doch meist im Schatten der großen, bekannten, touristischen Anziehungspunkte stehen. Insofern dient die Initiative auch der Tourismusförderung. Inwieweit sich die „Mitgliedschaft“ für das jeweilige Dorf tatsächlich lohnt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Um aufgenommen zu werden bzw. um sich zu bewerben darf ein Dorf maximal 2 000, die Kommune, in der es liegt maximal 15 000 Einwohnerinnen und Einwohner haben.
Clauiano, Palmanova, Bosa und Monte Isola
Ein paar dieser Orte habe ich schon besucht, ohne zu wissen, das sie eines der „schönsten Dörfer Italiens“ sind. Ich muss sagen, die Auswahl kann ich bei dem einen besser, bei dem anderen weniger nachvollziehen. Clauiano in der Nähe von Udine im Friaul gelegen, hat meiner Meinung nach kulturell-architektonisch wenig zu bieten – dafür aber exzellenten Wein (deshalb war ich auch dort).
Ganz anders das in unmittelbarer Nähe gelegene Städtchen Palmanova mit seinem sternförmigen Grundriss. Auch Bosa auf Sardinien, das mit seinen bunten Häuserfassaden bezaubert und den schmalen Gassen finde ich immer einen Besuch wert.
Die Insel Monte Isola im Iseosee gelegen, hatte ihren großen Auftritt während Christo und Jean Claudes Installation „Floating Piers“ 2016, denn vom Festland führte der erste Steg zu dieser Insel. Auf Monte Isola kannst du gute, kurze Wanderungen unternehmen unter anderem hoch zur reizenden Kirche Santuario della Madonna della Ceriola.
Regelmäßig neue Mitglieder
Die Vereinigung nimmt regelmäßig neue Mitglieder auf. Im Jahr 2023 hat das Netzwerk 14 neue Mitglieder aufgenommen: Etwa Castagnole delle Lanze und Guarene im Piemont, Borgo Val Sugana im Suganertal, Ossana im Val di Sole und am Fuße der Gipfel der Presanella-Gruppe, den mittelalterlichen Ort Golferenzo in der Provinz Pavia in der Lombardei, Celle Ligure an der ligurischen Küste östlich von Savona, San Donato in Poggio im Herzen des Chiantigebiets, Malcesine am Gardasee, Bagno di Romagna in der Emilia Romagna, das in der Provinz Viterbo gelegene Ronciglione im Latium, Stroncone in Umbrien, Badolato in Kalabrien, Sammichele di Bari in Apulien sowie Tempio Pausania im Nordosten Sardiniens.
Wenn du deinen nächsten Italienurlaub planst und du dich für eine Gegend entschieden hast, dann schau doch auch mal bei borghipiubelliditalia.it nach. Vielleicht entdeckst du noch das eine oder andere Dorf, das du unbedingt sehen möchtest.
Auf der Website wird jeder Ort mit Fotos vorgestellt: Geschichte, Lage, Größe, Sehenswertes. Außerdem werden typische Gerichte, Produkte, Feste sowie – wenn vorhanden – Unterkunftmöglichkeiten und Gaststätten genannt. In Italienisch und Englisch.
Mittlerweile konsultiere ich die Seite regelmäßig, wenn ich neue Landstriche in Italien erkunde. So stand etwa auf der Latium-Reise Ronciglione und ein Besuch von Castel Gandolfo auf dem Programm. In Piemont war es Castagnole delle Lanze – ein bezaubernder kleiner Ort, nicht weit von Asti (mein Besuch) entfernt.
Kennst du die Initiative? Wirst du das Portal zur Inspiration nutzen? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!
Canzone – Das Lied zum Beitrag
Als Lied habe ich Il viaggio (die Reise) des piemontesischen Liedermachers Gianmaria Testa ausgewählt.
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