[Update 1. März 2022]
Mein erster Blogpost ging 2008 online. Seither habe ich mich dreimal neu erfunden: Angefangen hat meine Bloggerei mit Kultur 2.0. Es ging um Kulturthemen — wie der Name schon vermuten lässt. Die ersten Museen und Orchester wagten den Schritt ins Web 2.0, wie es damals noch hieß. Mit meinem zweiten Blog, Orchestrasfan, habe ich mich ganz der Orchesterliebe verschrieben. Ich wagte das Experiment, als Laie über klassische Musik, insbesondere über Konzertbesuche, zu berichten. Orchestrasfan schlummert seit der DSGVO-Verordnung im offline-Modus und wartet auf seine Wiederbelebung.
Bloggen macht glücklich!
Jetzt also pasticcio. Was als Mischung von Kommunikation, Kunst, Kultur und „etwas Italien“ begann, ist heute fast ausschließlich ein „Italienblog“. Italien ist mein Sehnsuchtsland. Dort bin ich ein anderer Mensch, es ist meine Auszeit vom normalen, deutschen Alltag. Das Blog ist mein Hobby, und so betreibe ich es auch. Ich habe keine kommerziellen Interessen und schreibe ausschließlich über Themen, die mich interessieren. Dennoch habe ich den Anspruch regelmäßig, einmal pro Woche, einen Beitrag zu veröffentlichen, wobei mein Redaktionsplan sehr hilfreich ist. Ich mache meinen „Job“ einfach super gerne. Hier tauche ich komplett ein in eine italienische Welt. Es ist mein Zufluchtsort.
Entstanden ist der Italienschwerpunkt während meines zweimonatigen Mailand-Aufenthalts vor drei Jahren, als ich über die Erlebnisse in meiner italienischen Lieblingsstadt berichten wollte. Damit ging ein langgehegter Traum in Erfüllung: Noch einmal in Mailand (auf Zeit) leben. Dass sich alles ganz anders entwickeln sollte, als ich es mir erträumt hatte, steht auf einem anderen Blatt.
Zurück in Frankfurt, wollte ich unbedingt weiter über Italien schreiben: über Land und Leute, Gebräuche und Feste, Begegnungen und Interviews, Üblichkeiten und gelegentlich mal ein leckeres Rezept. Hin und wieder mischen sich auch italienisch verfasste Artikel unter die Beiträge, weil es sich irgendwie gerade besser anfühlt. Reiseziele und Reisetipps findet man bei mir dagegen eher selten — Ausnahme Mailand natürlich. Weil ich keine Reisebloggerin bin und auch kein verklärtes Bild von Italien habe, wird mein Blog vermutlich immer ein Nischenblog bleiben.
Das Blog gibt mir die Möglichkeit, mich intensiv mit einem Thema zu befassen, Menschen kennenzulernen. Wenn meine Themen anderen auch gefallen, meine Beiträge kommentiert werden oder ich persönliche Nachrichten erhalte, freue ich mich riesig. Ich würde aber nie Artikel schreiben, nur „um zu gefallen“.
Klar, schaue ich manchmal neidisch auf Instagrammerinnen, die tausende von Fans für ihre Italien-Postings haben. Doch der Neid verfliegt dann schnell wieder, weil ich mein Privatleben nicht ausbreiten möchte: persönlich ja — privat nein. Familie, Freundinnen und Freunde sind tabu. Erstklassige Fotos zu machen, gehört auch nicht gerade zu meinen Kernkompetenzen. 😉
In anderen Blogbeiträgen der Blogparade #liveloveblog von Meike Lepold, etwa von Romy Mlinzk oder Christian de Vries, wurde schon darauf hingewiesen, dass ein Blog im Gegensatz zu anderen Social Media Beständigkeit hat, die Beiträge eine lange Haltbarkeit haben sowie gut auffindbar sind. Hier bin ich die Hausherrin und unabhängig von Algorithmen. Pasticcio ist meine Basis, mein Heimathafen.
Meine meistgelesenen Blogbeiträge sind teils zwei Jahre alt und werden immer noch gefunden und gelesen. Der Pandemie geschuldet ist aktuell sicherlich das große Interesse an meinen Sprachtipps. Hätte ich sie bei Facebook oder Instagram gepostet, wären sie längst im Nirwana verschwunden. Oder hast du ein Posting von vor zwei Jahre jemals wiedergefunden, es sei denn du hast es abgespeichert?
Kurzum, (m)ein Blog ist für mich eine richtige Leidenschaft, und die Blogparade #liveloveblog eine Bereicherung. Ich bin auf viele interessante und inspirierende Beiträge gestoßen, die ich vorher noch nicht kannte. Danke für die Initiative Meike!
Manuela Seubert meint
Liebe Ulrike,
welch ein Glück, dass Du an Meikes Blogparade teilgenommen hast! Weil …
Zugegeben: In letzter Zeit habe ich nicht mehr so viel bei Dir reingelesen.
V. a. als Du vor zwei Jahren Deine Mailand-Erfahrungen verbloggt hast, schaute ich dagegen regelmäßig hier herein. Deine Begeisterung für Land und Leute ist einfach ansteckend.
Und heute habe ich direkt einen Seitenblick auf andere Beiträge geworfen … und den Polenta-Beitrag entdeckt. Welch ein Glück!
Ein Gericht, das ich schon eeewig mal kochen wollte, aber nie in meinen Speisenplan aufgenommen habe. Danke für diese Koch-Inspiration!
Lieben Gruß aus Limburg
Manuela
Ulrike meint
Liebe Manuela,
welch ein Glück, dass ich über dich von der Blogparade erfahren habe!
Freut mich, dass meine Begeisterung ansteckend ist und du gleich noch eine Rezeptinspiration erhalten hast. Gutes Gelingen wünsche ich dir.
Liebe Grüße aus Frankfurt nach Limburg
Ulrike