In Italien gibt es eine Vielzahl von Kleingebäck (pasticini): Jede Region, ja teils jede Stadt hat ihr ganz spezielles Feingebäck – von den anderen Süßspeisen wie Tiramisù und Panna Cotta erst gar nicht zu reden. Aus Deutschland sind mir weitaus weniger typisch regionale Kuchen beziehungsweise Feingebäck bekannt. Klar gibt es den Frankfurter Kranz, den Dresdner Stollen und ein paar weitere. Aber regionales Feingebäck? Ist mir in dieser Vielfalt so nicht bekannt.
Ich bringe aus jedem Italienaufenthalt neue süße Lieblingsteile mit: Aus Sizilien Cannoli, aus Neapel die wunderbaren Sfogliatelle, aus Sardinien Seadas und aus dem Latium Maritozzi. Die Auswahl ist schier grenzenlos …
Inhaltsverzeichnis
Süße Verführungen auf Italienisch – Eine kleine Auswahl
Apulien
Cartellate ist eine frittierte Pasta mit süßer Glasur, die vor allem zur Weihnachtszeit gegessen wird.
Kampanien
Sfogliatelle sind Blätterteigtasche mit einer süßen Ricottafüllung mit Zimt und Orangenblütenaroma. Das besondere sind die aufgefächerten Blätterteigschichten.
Babà ist ein in alkoholischem Sirup eingelegtes Hefegebäck.
Latium
Maritozzi sind softe Hefeteilchen, unseren Milch-/Rosinenbrötchen ähnlich, die in der Mitte aufgeschnitten und mit reichlich geschlagener Sahne gefüllt werden.
Ligurien
Canestrelli sind mit Puderzucker bestäubte Mandelkringel.
Lombardei
Wer kennt sie nicht, die Amaretti, die es auch in Deutschland häufig zum Espresso gibt. Die kleinen italienische Mandelmakronen sind typisch für die Gemeinden Saronno in der Lombardei und Sassello in Ligurien.
Panettone ist ein Weihnachstkuchen, der typischerweise aus Weizensauerteig hergestellt wird und kandierte Früchte sowie Rosinen enthält. Er stammt ursprünglich aus Mailand.
Pandoro ist das veroneser Pendant zu Panettone für all diejenigen, die keine Rosinen und kandierten Früchte mögen. Er wird außerdem aus Hefeteig hergestellt.
Molise
Caragnoli sind ein frittiertes Honiggebäck, das an Weihnachten gegessen wird.
Piemont
Die wichtigsten Zutaten der baci di dama sind Nüsse und Schokolade. Beides typisch fürs Piemont. Es handelt sich bei dem Gebäck um zwei Teigstücke, die mit Schokolade verbunden sind und zwei Lippen ähneln, die sich küssen wollen. Daher auch der Name zu deutsch „Damenküsse“.
Krumiri sind trockene Kekse – eine Art Vanillespritzgebäck – aus dem Ort Casale Monferrato, nördlich von Alessandria. Sie wurden im Jahr 1878 erfunden. In jenem Jahr starb auch der damaligen Königs Vittorio Emanuele II. Die Form der Krumiri geht angeblich auf seinen Schnurrbart zurück, dem sie ähneln.
Sardinien
Papassini oder Papasinos im Sardischen sind ein Kleingebäck aus Mürbeteig mit Rosinen und Mandeln. Ursprünglich wurden sie für Allerheiligen gebacken, mittlerweile gibt es sie das ganze Jahr über mit oder ohne Zuckerglasus.
Tiliccas de saba ist ein Gebäck, das mit einer Mischung aus Mandeln und Traubenmost gefüllt ist.
Seada oder Sebada ist eine frittierte Teigtasche, die mit Pecorino und Honig gefüllt ist und ein typisch sardischer Nachttisch ist. Äußerst lecker.
Sizilien
Cannoli sind frittierte Teigrollen, die mit einer süßen cremigen Füllung aus Ricotta sowie Vanille, Kakao, Schokoladenstücken oder kandierten Früchten gefüllt sind.
Toskana/Prato
Cantuccini sind ein sehr hartes Mandelgebäck das typischerweise in Vin Santo eingetaucht wird.
Venezien
Zaletti sind Kekse, die aus Maismehl und Rosinen bestehen.
Und es gibt noch viel, viel mehr …
Läuft dir auch schon das Wasser im Munde zusammen? Welches sind deine liebsten italienischen dolci bzw. pasticini? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
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