Via Bagnera, die engste und gruseligste Straße Mailands

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Via Bagnera, die engste und gruseligste Straße Mailands

Die „schmalste“ Straße in Mailand, die Via Bagnera, ist zugleich auch die gruseligste. Die L-förmige Straße ist nicht besonders schön. Sie ist wenig befahren und besonders frequentiert wird sie auch nicht. Sie liegt zentrumsnah hinter der belebten Einkaufsstraße Via Torino zwischen Via Santa Marta und Via Nerino.

Der Name Bagnera (bagno = Bad) kommt daher, dass sich zu römischer Zeit in unmittelbarer Nähe Bäder befanden.

Via Bagnera, die engste und gruseligste Straße Mailands

Straße mit gruseliger Vergangenheit

Im 19. Jahrhundert war diese schmale Gasse Mailands Schauplatz mehrerer Morde. Der erste italienische Serienmörder Antonio Boggia trieb hier von 1849 bis 1859 hier sein Unwesen, in dem er mehrere Menschen tötete. Das erste Opfer war Angelo Ribbone, den er erst ausraubte, anschließend tötete und seine Leiche zerstückelte. Von da an verschwanden in dieser Gasse, in der Boggia auch in einem Lagerhaus lebte, Männer und Frauen auf mysteriöse Weise.

Es war vor allem das Geld, das seinen Killerinstinkt weckte. Wenn Boggia mitbekam, dass seine Bekannten Häuser oder Kredite besaßen, tötete er sie und ließ von einem Kalligrafen Briefe schreiben, in denen der Verstorbene ihm Vollmachten über Häuser und Gelder erteilte. Wenn die Sprache auf den Verbleib der Inhaber kam, behauptete er, sie seien auf längere Reisen gegangen. In Wirklichkeit hatte er sie direkt unter seinem Haus begraben.

Perfektes Versteck

Via Bagnera war perfekt für seine perfiden Pläne: Form und Breite machten es den Wagen unmöglich durchzukommen. Auch Menschen passierten diese Straße eher selten. Dadurch wurde das Risiko unfreiwilliger Zeugen oder des Eintreffens der Polizei minimiert.

Die Lieferungen und der Abtransport von Sand und Ziegeln von Boggia machte die Menschen bald neugierig. Eines Tages folgte ein älterer Herr namens Giovanni Comi Boggia in der Via Bagnera. Unglücklicherweise bemerkte das „Monster von Mailand“ Comi und schlug ihn mit einer Axt. Wie es das Schicksal wollte, gelang Comi die Flucht und zeigte Boggia an.

Tod durch Erhängen

1861 begann der Prozess gegen Boggia. Ein Jahr später starb das Monster von Mailand durch Erhängung.

Als ich durch die Gasse geradelt bin, wusste ich noch nichts von dieser Geschichte. Für mich war es nur die schmalste Straße. Irgendwie bin ich auch ganz froh, dass ich erst nachher von der „berühmten Vergangenheit“ erfahren habe.

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