Lange Zeit habe ich „Panzanella“ vernachlässigt. Dabei ist es ein so leckeres und einfaches Sommergericht. Die Gemüsezutaten zaubern ein buntes Farbenspiel auf den Teller und machen schon beim Anblick gute Laune. Oder wie seht ihr das?
Der italienische Brotsalat ist ursprünglich ein ländlich-bäuerisches Gericht und ein typisches Essen in Mittelitalien (Toskana, Umbrien, Marken und Latium). Es gibt allerdings auch Meinungen, dass Panzanella von den Fischern auf See erfunden wurde.
Im Originalrezept wird altbackenes Brot eingeweicht und mit roten Zwiebeln, Tomaten und Basilikum vermengt. Da ich nach Möglichkeit kein Brot esse, habe ich in meiner Wahlheimat Mailand und der Lombardei die perfekte Alternative gefunden: Polenta.
Außerdem bin ich bei den Gemüsezutaten großzügiger. Im Prinzip nehme ich rein, was ich im Garten oder auf dem Markt entdecke. Im heutigen Fall waren es Zuckerschoten und Erbsen. Ihr könnt aber auch weiße Bohnen (aus dem Glas), Paprika oder Fenchel hinzugeben.
Italienischer Sommersalat Panzanella – Zutaten für 2 Personen
Für die Polenta
- 150 g Maisgries
- 0,5 l Gemüsebrühe
- Eine Handvoll getrocknete Tomaten (etwa 50 g)
- Etwas Anis
Salat
- 4 gelbe und vier rote Cocktailtomaten
- Eine halbe Salatgurke
- Eine Handvoll Zuckerschoten
- 50 g Erbsen
- 50 g schwarze Oliven
- 1 kleine rote Zwiebel
- 7 Basilikumblätter
- 2 Eßl. Balsamico
- 5 Eßl. Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Italienischer Sommersalat Panzanella – Zubereitung
Die getrockneten Tomaten mit dem Anis in heißem Wasser circa fünf Minuten einweichen.
Maisgries mit der Gemüsebrühe zum Kochen bringen, danach die Hitze reduzieren und je nach Packungsangabe fünf bis zehn Minuten köcheln lassen. Die Polenta dabei immer umrühren, damit sie nicht am Topfboden festklebt.
Getrocknete Tomaten kleinschneiden und unter die Polenta rühren. Das Einweichwasser inklusive Anis dazu geben, bei Bedarf salzen. Wenn die Polenta eine cremig-feste Konsistenz hat vom Herd nehmen.
Ein Holzbrett mit kaltem Wasser abspülen. Die Polenta darauf geben und circa 1,5 cm hoch glattstreichen. Polenta abkühlen und fest werden lassen. Dann in gleichmäßige Quadrate, Rechtecke, Dreiecke oder Rauten schneiden.
Rote Zwiebel halbieren und in Scheiben schneiden. Zwiebel in eine Salatschüssel geben und salzen (dann sind sie bekömmlicher). Zuckerschoten in kleine Stücke schneiden und mit den Erbsen blanchieren. Tomaten vierteln, Salatgurke in Scheiben schneiden. Basilikumblätter zerrupfen, ein paar zum Dekorieren beiseite legen. Das Gemüse gemeinsam mit den Oliven und dem zerrupften Basilikum zu den Zwiebeln geben und alles gut durchmengen.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Polentastücke von beiden Seiten bei mittlerer Hitze knusprig und goldbraun anbraten.
Balsamico mit Salz und Pfeffer verrühren, anschließend das Olivenöl dazugeben. Das Dressing über den Salat geben und alles gut durchmengen.
Die Polentastücke auf zwei Tellern anrichten. Den Salat darübergeben und mit den Basilikumblättern garnieren. Ihr könnt die Polentastücke auch klein rupfen und unter den Salat mengen, wie es im Ursprungsrezept mit dem Brot gemacht wird.
Zubereitungszeit etwa vierzig Minuten.
«Fotos: G. Jansen und Ulrike Schmid»
Weiterlesen
Culurgiones – sardische Ravioli mit einer Kartoffel-Minz-Füllung
Pesto alla genovese – das Original mit Bohnen und Kartoffeln
Ich war dabei! Traubenlese im Friaul
Weinherstellung in der Franciacorta, Lombardei: Mein Besuch des Weinguts Corte Aura, das Schaumwein produziert
Schreibe einen Kommentar