Seit 282 Jahren besteht es nun: Italiens ältestes Opernhaus, das Teatro San Carlo in Neapel. Fast auf den Tag genau, nämlich am 4. November 1737 wurde es eröffnet. Von der Konzeption bis zur Eröffnung dauerte es nur zwei Jahre. Am Namenstag des damaligen Bourbonenkönigs Karl VII von Neapel war es soweit: Achille in Sciro von Domenico Sarros wurde aufgeführt. Der Komponist dirigierte sein Werk auch selbst.
In der Folge fanden zahlreichen Uraufführungen statt: Unter anderem Otello von Gioachino Rossini, Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti sowie Bianca e Fernando von Vincenzo Bellini.
Brand
Im Februar 1816 zerstörte ein Brand große Teile des Theaters. Doch schon knapp ein Jahr später wurde es wieder eröffnet. Bei dieser Eröffnung war auch Stendhal anwesend, der sich ganz begeistert über das Haus äußerte:
Es gibt kein Theater Europas welches nur annähernd an dieses Opernhaus reicht. Dieser Saal, wiedererbaut in 300 Tagen, ist ein Staatsstreich. Er garantiert dem König, besser als jegliches perfekte Gesetz, die Gunst des Volkes […]
(Stendhal, Rom, Neapel, Florenz 1817)
Italiens ältestes Opernhaus
Lange Zeit war es mit 3.300 Plätzen nicht nur das älteste und größte Opernhaus Italiens, sondern auch das angesehenste in Europa. Diese Zeiten sind lange vorbei.
Wenn ich an italienische Opernhäuser denke, fällt mir zuerst die 1778 eröffnete Mailänder Scala ein (ok, das liegt auch daran, dass ich in Mailand gelebt habe) und dann das Teatro La Fenice, das erstmals 1792 eröffnet wurde. Dennoch war es für mich klar, dass ich bei meinem ersten Neapel-Besuch auch ins Teatro San Carlo gehe. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich hatte mir ein Ballett angesehen (mit Musik vom Band).
Wunderschön
Das Teatro San Carlo ist etwas in die Jahre gekommen und von außen eher unspektakulär. Dennoch ist es im Inneren wunderschön, vor allem der Saal, der heutzutage nur noch knapp 1.400 Sitzplätze hat.
Solltest du mal nach Neapel kommen, dann lohnt sich der Besuch auf jeden Fall.
Wenn du nur das Haus sehen willst, kannst du auch nur das besichtigen. Es werden täglich Führungen in englischer und italienischer Sprache angeboten. Es lohnt sich!
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