Puffbohnen und Pecorino zum 1. Mai

Auf einem braunen Papier liegen im Vordergrund geschälte grüne Puffbohnen, dahinter ein Stück Pecorino romano auf einem hellen Papier. Im Käse steckt ein kleines Messer mit Holzgriff. Daneben sind zwei kleine Stücke Brot zu sehen
Unser Picknick am 1. Mai in Latium: Puffbohnen, Pecorino romano, Brot

Im Latium ist es Brauch am 1. Mai ein Picknick zu machen, bei dem ein Gericht auf keinen Fall fehlen darf: Puff- oder Saubohnen (ital. fave) mit Pecorino romano.

Der leicht süßliche Geschmack der Bohnen harmoniert ganz wunderbar mit dem salzigen Pecorino.

Die Zubereitung, wenn man überhaupt von Zubereitung sprechen kann, besteht lediglich darin, die Bohnen aus der Schale zu entfernen und kleine Stückchen vom Pecorino abzubrechen. Beides wird dann gemeinsam gegessen.

Da wir rund um den 1. Mai im südlichen Latium unterwegs waren, haben wir den Brauch natürlich auch „befolgt“. Wir haben sogar ein Picknickplätzchen am Straßenrand gefunden, um unsere „fave e pecorino” zu essen.

In der linken Bildhälfte liegen mehrere in Zellophan gepackte Stücke Pecorino romano mit einem Aufkleber "Offerta speciale". Daneben stehen zwei Kisten ungeschälte Puff- bzw. Saubohnen
In einem römischen Supermarkt werden Pecorino romano und Puffbohnen angeboten

In Osterien, Trattorien haben wir das eine oder andere Schild an der Tür mit der Aufschrift „fave fresche“ (frische Saubohnen) gesehen. In Supermärkten findest du Bohnen und Pecorino gemeinsam abgepackt oder in unmittelbarer Nähe zueinander präsentiert.

Ursprung in römischer Zeit

Der Brauch am 1. Mai Puffbohnen und Pecorino zu essen geht – wie könnte es anders sein – auf die Römerzeit zurück.

Ende April/Anfang Mai fanden im antiken Rom die Feierlichkeiten zu Ehren der Vegetationsgöttin Flora statt, die besonders mit dem Frühling in Verbindung gebracht wurde. Saubohnen wurde in dem Zusammenhang eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Bei Festlichkeiten war es durchaus üblich, Bohnen in die Menge zu werfen. Eine Bohnenschote mit sieben Bohnen darin galt sogar als Glücksbringer. Uns wird das Glück hold sein, denn unsere Schoten enthielten meist sieben Bohnen. 😉

Du kannst diese Bohnen-Pecorino-Kombination natürlich auch an den anderen Maitagen essen bzw. solange es sie regional frisch gibt. Denn absolut frisch müssen die Bohnen sein.

Ich kann mir das Gericht auch gut auf einem aperitivo-stuzzichini-Buffet vorstellen. Dazu noch ein Glas Frascati und ein Stückchen Brot. Was braucht‘s mehr, um das Leben zu feiern?

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