Mit meiner Freundin Sabine habe ich Ende April Rom besucht. Anschließend haben wir eine kleine Rundreise durchs Latium unternommen. Wenn du magst, nehme ich dich jetzt mit auf unsere Tour. Von Deutschland aus sind wir mit dem Nachtzug nach Rom gefahren. Für unsere Rundreise haben wir uns vor Ort ein Auto gemietet.
Inhaltsverzeichnis
Rom
Die Hauptstadt im Schnelldurchlauf
Über unseren Romaufenthalt erzähl ich dir im Schnelldurchlauf. Denn über Rom wurde schon so viel geschrieben, und ich habe nichts Neues hinzuzufügen außer, dass ich großer „maritozzi“-Fan geworden bin. Maritozzi sind eine Art Rosinenbrötchen, die mit Sahne gefüllt sind. Ich finde sie großartig!
Da meine Freundin noch nie in Rom war, haben wir uns v. a. die „Klassiker“ angesehen: Vatikanische Museen (aufgrund der Menschenmasse, die durchgeschleust werden, nicht empfehlenswert), Petersdom, (das lange Warten hat sich gelohnt), Engelsburg, Justizpalast, Ara Pacis (noch unentdeckt – sehenswert), Piazza Navona, Pantheon, Trevi-Brunnen, Spanische Treppe, Piazza del Popolo und mein Highlight – Park und Galeria Borghese (auch beim dritten Mal total beeindruckend).
Bereits in Bosa auf Sardinien habe ich die App Drop Ticket genutzt. Das Tolle an ihr ist, einmal installiert, können viele Tickets unterschiedlicher Verkehrsverbünde, von Trenitalia und Parktickets gebucht werden.
Unsere Unterkunft war im Stadtteil Tiburtina, nicht ganz so zentral gelegen, dafür gab’s hier viel normales Leben. In Rom haben wir uns zu Fuß fortbewegt. Durch das viele Laufen haben wir auch viel Unbekanntes, „verlassene Orte“ entdeckt, wie etwa die Villa Albani oder Graffitikunst. Wenn wir nicht mehr konnten, sind wir einfach Bus gefahren – war dank Drop Ticket auch super easy.
Essen in Rom
- Ristorante Pizzeria Da Enrico in der Via Michele di Lando, 28. Römische, bodenständige Küche. Gutes Preis-Leistungsverhältnis und überwiegend italienische Gäste.
- 200 Gradi am Piazza del Risorgimento, 3. Hier haben wir uns mittags zweimal Panini geholt. Trotz der unmittelbaren Nähe zu den Vatikanischen Museen stimmten Qualität und Preis. Hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Panini (auch als Volkornbaguette), eines leckerer als das andere. Zur Website
- Forno Lucarelli, Via Stamira, 37. Hier habe ich mein Bedürfnis nach Maritozzi gestillt. Zur Website
Unterwegs im nördlichen Latium
Bereits im Vorhinein hatten wir beschlossen und organisiert, dass wir drei Tage in Rom verbringen wollen und danach die Umgebung erkunden. Wir hatten uns eine Unterkunft im Norden und eine süd-östlich von Rom ausgewählt. Als Fortbewegungsmittel wählten wir – für mich völlig untypisch – einen Mietwagen, einen Fiat 500 mit Schiebedach (!).
Über Landstraßen ging’s zunächst nach Canino. Am Wegesrand Raps, hohes Gras aus dem Mohnblumen, Iris und andere Blumen hervorlugten. Die Felder waren noch in saftiges Grün getaucht, darauf Oliven- und Mandelbäume. Ein Fest für die Augen!
Etwas außerhalb von Canino haben wir uns beim Agriturismo Nuovo Cerrosughero* einquartiert. Nach dem Lärm und den Menschenmengen war dieser Agriturismo genau das richtige für uns. Viel Weite und unberührte Natur mit den typischen Zypressen, Pinien und Olivenbäumen. Zum Wohlfüllen und Entspannen gibt es zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten etwa an den beiden Swimmingpools (leider noch nicht in Betrieb), auf der Rasenfläche oder direkt vor der Zimmertür.
Einziges Geräusch war das Vogelgezwitscher und ab und zu machte sich ein Esel bemerkbar. Als wir einmal spät abends nach Hause kamen, kreuzten Wildschweine unseren Weg – eine Mutter mit ihren Jungen (gut, dass wir im Auto waren).
Da der Agriturismo auch ein sehr gutes, wenn auch fleischlastiges Restaurant hat, haben wir dort lecker zu Abend gegessen.
Sacro Bosco Bomarzo
Von Canino aus haben wir mehrere Ausflüge unternommen. Gleich am ersten Tag besuchten wir den Sacro Bosco (Heiliger Wald), auch Parco dei Mostri (Park der Ungeheuer) genannt. Ein Park mit grotesken riesigen Skulpturen und antikisierenden Architekturen. Der letzte Feudalherr von Bomarzo hat den Park innerhalb 30 Jahren im 16. Jahrhundert anlegen lassen. Insgesamt gibt es etwa 40 Objekte in dem kleinen bewaldeten Tal zu sehen.
Viterbo und Marta
An Tag zwei haben wir uns die Papststadt Viterbo und das Fischerdorf Marta angesehen. Beide absolut sehenswert: Klein, touristisch nicht sehr überlaufen, enge Gassen, schöne Fassaden, schöne Ausblicke und Plätze, die zum Verweilen einladen. Marta ist ein Fischerdorf am Lago di Bolseno, wo die Fischer auch noch raus auf den See fahren, um Fische zu fangen. Einen haben wir beobachtet, wie er sein Boot klarmacht.
Am dritten Tag ging’s dann auch schon weiter. Allerdings nicht, bevor ich mir noch eine Ölmühlen angesehen habe. Während meine Freundin Sabine auf dem Agriturismo in der Sonne lag und „Me-Time“ genoss, habe ich ein exklusives OIlivenöl-Tasting inkl. Erklärungen zur Besonderheit der Öle von I&P bekommen. Das war meine „Me-Time“. Das Besondere an dieser Ölmühle ist, dass sie überwiegend Olivenöle aus nur einer Olivensorte herstellt (ausführlicher Artikel folgt).
Unterwegs im süd-östlichen Latium
Vom Norden ging’s dann in den Süden des Latium in die Nähe von Frascati. Dort hatten wir ein B & B gemietet. Auch sehr schön und familiär und doch so ganz anders als unser Agriturismo, wo wir so viel Weite (und Auslauf) hatten.
Tivoli und Villa d’Este
Von hier ging unser erster Ausflug nach Tivoli zur Villa d’ Este. Der Palast mit seiner terrassenartigen Parkanlage entstand zwischen 1550 und etwa 1560. Seither wurde er kaum verändert. Die vielen Fontänen und Brunnen prägen den Renaissancegarten bis heute. Ein Traum!
Frascati und Grottaferrata
Am zweiten Tag ging’s dann auch tatsächlich direkt nach Frascati: Villen, Kathedralbasilika des Apostels St. Peter und durch Gassen schlendern standen auf dem Programm.
Anschließend sind wir noch ins etwa 5 km entfernt liegende Grottaferrata gefahren. Highlight dort ist das Kloster Santa Maria di Grottaferrata, eine italo-griechische Territorialabtei des Byzantinischen Ritus innerhalb der römisch-katholischen Kirche.
In Grottaferrata haben wir dann auch im vegetarisch-veganen Restaurant Prato di sopra gegessen. Ein kleines Lokal, sehr individuell und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Es existiert schon seit einigen Jahren – und das in dem fleischlastigen Latium. Als wir da waren, war es von Einheimischen gut besucht. Die Gemüsebällchen, Culurgiones, der Thai-Reis und der vegane Cheesecake schmeckten uns ganz wunderbar und waren eine willkommen Abwechslung zu unserem ansonsten doch sehr nudellastigen Essen.
Castel Gandolfo
An Tag drei sind wir dann nach Castell Gandolfo gefahren – mein persönliches Highlight. Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus sind Teile des päpstlichen Palasts und der Gärten öffentlich zugänglich. Den Garten konnten wir nur mit einem Führer besichtigen. Unserer war sehr gesprächig und hat uns das eine oder andere zum Park und seinen Bewohnern erzählt. Von ihm haben wir auch erfahren, dass es gut möglich sein kann, dass die Gärten und der Palast nach Papst Franziskus auch wieder für die Öffentlichkeit geschlossen werden.
Nach der Gartenführung haben wir uns den apostolischen Palast angesehen. Besichtigt haben wir die päpstliche Galerie, für die es einen Audioguide gibt und die zweite Etage. Dort befinden sich die Wohn- und Repräsentationsräume früherer Päpste. Der Stand der Einrichtung entsprich der von Papst Benedikt.
Mir gefielen Palast und Gärten ausnehmend gut, und ich fand den Besuch sehr inspirierend. Während unseres Besuchs waren Park und Palast nicht überlaufen – übrigens wie in allen anderen Städten, Dörfern und Villen außerhalb Roms auch.
In der Hosteria La Fraschetta di Padre in Figlio, Corso della Repubblica, 58 haben wir zu Mittag gegessen. In dieser Osteria wird typisch römische Küche angeboten. Das Lokal war proppenvoll. Es liegt mitten im Zentrum und das Essen war lecker und das Preis-Leistungsverhältnis angemessen. Anschließend sind wir noch zum Albaner See runter gelaufen.
Tja, und am nächsten Tag ging’s dann auch schon wieder zurück. Mit dem Auto nach Rom und von dort mit dem Nachtzug ohne besondere Vorkommnisse wieder zurück nach Deutschland.
Es waren zwei wunderschöne, erholsame Wochen, die ich mit Sabine in Rom und im Latium verbracht habe.
Na, habe ich dir Lust aufs Latium gemacht, oder warst du schon dort? Über deine Meinung in den Kommentaren freue ich mich sehr.
*Wenn du über diesen Link die Unterkunft buchst, bekomme ich ein paar Cents. Nicht viel. Mich freut’s dennoch und du hast keine Nachteile.
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