Befana – das Ende der italienischen Weihnachtszeit

Zwei mit Franciacorta gefüllte Gläser stehen auf einer dunklen Holzfläche. Daneben steht eine Flasche Franciacorta des Weinguts Corte Aura. Im Hintergrund ist ein goldfarbener Bilderrahmen zusehen, der ein florales Textil umgibt.
Befana – das Ende der italienischen Weihnachtszeit

Mit der Befana endet in Italien die Weihnachtszeit. Der Überlieferung nach ist die Befana eine alte, arme Frau in Lumpen. Man stellt sie sich als alte Frau vor, um das Ende eines Zyklus anzuzeigen: Mit der Wintersonnenwende gehen wir von alt zu neu über – von den kalten und langen Nächten zu den kürzeren Nächten und wärmeren Tagen. Das alte Jahr endet, das neue Jahr beginnt und auch die festliche liturgische Jahreszeit endet und die gewöhnliche beginnt. Der 6. Januar ist auch der Tag, an dem die Befana die „Zeit der Feste“ mitnimmt. Die letzte Gelegenheit, um sich noch einmal mit Freunden und Verwandten bei Tisch zu versammeln und ausgiebig zu speisen. 

Der Name Befana stammt von Epiphanie ab – dem Kirchenfest der Heiligen Drei Könige. Der Legende nach soll die Dämonin von den Hirten die frohe Botschaft gehört haben. Der Stern von Bethlehem sollte sie zur Krippe führen. Da sie allerdings zu spät aufbrach, verpasste die Befana den Stern und irrte durch die Gegend.

Befana – das Ende der italienischen Weihnachtszeit

Außer die italienische Weihnachtszeit zu beenden, bringt die Befana auf ihrem Flug auf einem Besen von Haus zu Haus in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar kleine Geschenke. Die braven Kinder erhalten in Socken gestopfte Süßigkeiten, weniger artige Kinder erhalten, (essbare) Kohle. Im Normalfall finden alle Kinder, manchmal auch Erwachsene sowohl Süßigkeiten als auch Kohle in ihren Socken, die sie am Kamin oder nahe an einem Fenster aufhängen.

Während des Faschismus wurde anlässlich des Dreikönigsfests ab 1928 die Befana fascista gefeiert. Dabei handelte es sich um eine von der Nationalfaschistischen Partei organisierte Wohltätigkeitsveranstaltung, bei der Geschenke an arme Kinder verteilt wurden. Dieser Brauch setzte sich auch während des Zweiten Weltkrieges und in der knapp zwei Jahre währenden Republik von Salò fort.

Es gibt unzählige Reime zur Befana, die von Region zu Region  variieren. Ein in der Toskana üblicher Reim lautet:

La Befana vien di notte // Die Befana kommt in der Nacht
con le scarpe tutte rotte // mit ihren kaputten Schuhen
attraversa tutti i tetti // Sie überquert alle Dächer
porta bambole e confetti // Sie bringt Puppen und Süßigkeiten

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